Wonder Woman Kritik – Und JA, sie haben alle Recht!

Wonder Woman Kritik mit Gal Gadot

Ich bin mit furchtbar hohen Erwartungen in den Wonder Woman Film gegangen. Die ersten Kritiker lobten den neuen DCEU-Film ja sowas von in den Himmel! Ich dachte nur, “Scheibenkleister, wenn ich schon diese Erwartungen habe, kann ich den Film sicher nicht genießen oder ordentlich bewerten. Nachher gefällt er mir bestimmt nicht.”

Diese Wonder Woman Kritik spiegelt natürlich nur meine Meinung wieder. Aber verdammt JA. Ich finde einfach, dass dieser Film den Höhepunkt des aktuellen DC Extended Universe darstellt. Es wird schwierig sein Wonder Woman noch zu toppen. Warum ich den Film mit der weiblichen Superheldin so gut finde und welche Aspekte ich nicht so gelungen fand, könnt ihr in den folgenden Zeilen nachlesen. Wie immer enthält folgende Kritik KEINE Spoiler.

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Worum geht es denn in dem Wonder Woman Film?

In den Anfangsszenen sehen wir die junge Diana (Gal Gadot) als Kleinkind, wie sie schon recht früh den Drang verspürt, mit den anderen Frauen das Kämpfen zu erlernen. Sie wächst in einem abgeschiedenen, geheimen Inselparadies auf. Dort leben die Amazonen, also nur Frauen, die auch im Kampf unterrichtet werden, um die Insel vor eventuellen Gefahren schützen zu können. Diana’s Mutter, die Königin Hippolyta (Connie Nielsen) versucht ihre Tochter stets vom Training fernzuhalten. Sie solle ja gut behütet aufwachsen und nichts vom schrecklichen Krieg erfahren.

Wonder Woman Kritik Connie Nielsen

Diana wächst jedoch mit den Geschichten vom Kriegsgott Ares auf, wie er die Menschen in der Vergangenheit bedroht hatte. Wir als Zuschauer bekommen die Entstehungsgeschichte der Amazonen in einer schönen Animation präsentiert und auch welche Rolle Ares in dieser Geschichte spielt. Diana kann ihre Tante Antiope (Robin Wright) überreden, sie heimlich in der Kampfkunst zu unterrichten.

Als Diana erwachsen ist und bisher nichts anderes als die friedvolle Insel kannte, landet ein “männlicher” Soldat im Wasser vor der Insel not. Nachdem Diana den Steve Trevor (Chris Pine) rettete, stürzen noch mehr der feindlichen Soldaten in das Gebiet der Insel ein und Diana’s erster Kampf entbrennt. Später entscheidet sie sich, mit Steve Trevor in die Welt des aktuellen Krieges (1. Weltkrieg) abseits der geheimen Insel zu reisen um die Menschheit vor der Bedrohung zu befreien. Denn Diana ist sich anscheinend sicher, wer genau für den Krieg verantwortlich ist. Mehr dazu könnt ihr natürlich im Film selbst erfahren.

Wonder Woman Chris Pine und Elena Anaya

Wonder Woman Kritik – Zur Story

Hier beginnen die ersten ernsthaften Kämpfe, in die Diana verwickelt wurde und ich wurde schon von erster Sekunde positiv überrascht. Gal Gadot kann die Rolle einfach grandios vermitteln. Da ist Diana plötzlich einer neuen Welt konfrontiert und muss selbst erstmal Mut fassen und agieren. Denn sie war vorher nie solch einer Situation ausgesetzt. Man merkt also in den ersten Minuten die Unsicherheit des Charakters Diana – die später den Namen Diana Prince annimmt – und auch die mitfühlenden und verzweifelten Situationen im gesamten Verlauf des Wonder Woman Films.

Wonder Woman Kritik mit Connie Nielsen

Diese und weitere positiven Aspekte werden wir wohl zum größten Teil dem guten Drehbuch und der überaus guten Regie von Petty Jenkins verdanken können. Es gab ungefähr vier Momente in den 141 Minuten, die mich wirklich zu Tränen gerührt hatten. Sie waren nicht immer unbedingt traurig. Es war einfach die Art und Weise, wie die Szenen dargestellt und welche philosophischen Fragen unterschwellig gestellt wurden.

Diana kommt mit ihrer zuerst naiven Art direkt mit den bitterernsten Krieg – für den sie sich freiwillig entschied – in Berührung und entwickelt sich von einer unsicheren Frau zu einer starken Kriegerin des Schutzes, zu Wonder Woman.

Wonder Woman Gal Gadot Lucy Davis

Steve Trevor ist hier stets an ihrer Seite und führt sie durch die unbekannte Welt. Obwohl Diana natürlich immer die Stärkere von beiden ist, so lässt das Steve nicht seiner Männlichkeit berauben. Im Gegenteil, seine Figur agiert immer mit Witz, Charme und Charakterstärke. Viele Szenen waren zum Schmunzeln.

Steve und Diana agieren beide in einer unglaublichen Harmonie und die Dialoge sind oft witzig und zweideutig ohne dabei unter die Gürtelinie zu geraten.  Chris Pine hat hier auch schöne überzeugende Arbeit geleistet.

Es gab auch Szenen, die mich unglaublich berührten, zum Beispiel eine bestimmte Szene, die ich natürlich nicht näher mit Inhalt erläutern möchte. Sie war philosophisch und bildlich einfach überragend. Wie Steve und seine Jungs darauf reagiert haben, unglaublich packend. Ich sage nur: Schutzgraben. Schaut euch den Film am Besten an, achtet auf die Szene und kommentiert eure Meinung unter diesem Beitrag – gerne auch zum gesamten Film.

Wonder Woman Kritik Gal GadotWonder Woman Kritik – Action und Effekte

Da der Film in Deutschland ab 12 Jahren besucht werden kann, dürfen die Zuschauer nicht viel Blut erwarten. Natürlich gibt es viele Kämpfe und viele Menschen sterben, jedoch wird man keine abgetrennten Köpfe oder Ähnliches sehen. Das war meiner Meinung nach auch überhaupt nicht nötig. Der ganze Wonder Woman Film hat auch so schon bei mir und bei vielen Zuschauern gepunktet.

Es gab viele Slow Motion Effekte (ähnlich wie bei 300) und man hat von Anfang an schöne Kämpfe mit harmonischer Choreographie sehen können. Im gesamten Verlauf der 141 Minuten haben wir also Story und Action im Wechsel. Es wird nie langweilig und die guten zwei Stunden vergehen wie im Flug.

Wonder Woman Kritik Chris Pine Gal Gadot

Als negativen Aspekt muss ich jedoch erwähnen, dass einige Szenen mit wenig perfekter CGI bearbeitet wurde. Das müssten ca. drei Momente gewesen sein, die nicht hätten sein müssen.

Im letzten Drittel des Films musste die Superheldin Wonder Woman (wie natürlich jede/r Superheld/in in diesem Genre) gegen den einen großen Widersacher kämpfen. Die Effekte und der Schlusskampf haben mir auch nicht sonderlich gefallen.

Wobei ich sagen muss, das der “Endkampf” durch einige andere Storyelemente perfekt – oh, und ich danke Patty Jenkins dafür- unterbrochen und wieder weiter geführt wurde. Genau das war es nämlich, was ich bei den anderen bisherigen DCEU Filmen überhaupt nicht mochte. Man hatte 10 oder 20 Minuten lang nur CGI Effekte und Gekloppe und nichts, was einem wirklich Schnappatmung bereitete. Jetzt aber schon.

Wonder Woman Kritik Gal GadotIm Wonder Woman Film gab es viele Szenen und Elemente, die den Zuschauer oft mit kleinen Fragen zurück ließen: Hat Diana vielleicht recht? Hat Steve recht? Gibt es überhaupt nur gut und böse? Muss alles weiß und schwarz sein? Aus welchen Gründen handelte Person A und B ganz genau? Ich würde diesen Film eher in die Sparte eines Dramas mit philosphischen Ansätzen und vielen Actioneffekten einordnen. Natürlich gab es einige Witze um die Story etwas aufzulockern, aber dieser düstere Charaktere der DC Filme bleibt erhalten – und das finde ich auch gut.

Wonder Woman Kritik – Fazit

Im Gesamten muss ich einfach sagen: Dieser Film ist in mein Herz eingedrungen und das passiert nicht oft. Zuletzt war es Arrival. Von den letzten DCEU Filmen sprach ich nicht im Guten. Sie hatten meine Seele nie erreicht. Und das wäre es doch, was einen Film wirklich gut macht. Die Art und Weise wie Diana’s Charakter geschrieben wurde – diese herzliche mitfühlende und trotzdem mutige und starke Art. Und dann Gal Gadot, wie gut sie diesen Charakter verkörpert. Sie hat Wonder Woman nicht einfach nur gespielt, sie war Wonder Woman.

Wonder Woman Kritik Poster Gal Gadot

Weil der Film ab zwölf Jahren freigegeben ist, kann ich mir vorstellen, dass viele junge Mädchen diesen Charakter als Vorbild sehen werden. Meiner Meinung nach können sie dies guten Gewissens tun (mit dem Wissen natürlich, dass sie keine Superkräfte haben!). Ach ja, und außerdem möchte ich noch erwähnen, dass ich das Rüstungsdesign von Wonder Woman überaus gelungen finde. Eine Freundin von mir, lässt sich schon das Cosplay dazu anfertigen!

Mein Rating für diesen Film sind neun von zehn Punkten (9/10). Ein Punkt Abzug wegen einiger komischer CGI Effekte und der Endgegner gefiel mir nicht wirklich. Ich wurde trotzdem wunderbar unterhalten. Wonder Woman läuft ab 15. Juni 2017 in Deutschland im Kino. Ich selbst habe die Bluray schon vorbestellt.

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4 replies on “Wonder Woman Kritik – Und JA, sie haben alle Recht!”
  1. says: Rappo

    Danke für die Kritik Pia.
    Ich finde es momentan ja eher ermüdend, dass überall eine Frau unbedingt der Held sein muss. Gleichberechtigung ist super, aber langsam wirkt es ermüdend. (Es werden im neuen COD nun auch weibliche Soldaten eingebaut, Star Wars MUSS eine Frau Regisseur werden hat die weibl. Produzentin entschieden, ect pp.).

    Aber 1. Gab es Wonder Women schon immer als Heldin und ist keine Erfindung des neuen political correctness Welle und 2. hat mich Deine Kritik sowas von Neugierig gemacht, dass ich ihn mir anschauen werden.:)

    1. says: Pia

      Hey Rappo,
      vielen Dank für deinen Kommentar :)
      Nun ja, ich denke, das alles hat weniger mit Political Correctness zutun! Du kannst das als Mann vielleicht nicht nachvollziehen, aber bei uns Frauen wird es immer mehr zum Thema, dass wir eigenständiger denken und handeln und nicht mehr wegen irgend jemanden kuschen.
      Im Berufsleben werden wir zunehmends stärker und behaupten uns besser und viele Frauen gehen auch privat selbstbewusster und gefestigter durchs Leben. Es ist “In” auch mal länger Single zu sein und sich selbst zu finden, neues auszuprobierne, alleine zu reisen, Kampfsportarten usw.

      Die Filmemacher passen sich nur an und entdecken die “neue” Zielgruppe. Viele Frauen finden es halt mega cool, so etwas zu sehen und sich an diesen Vorbildern zu orientieren und vielen Männern scheint es doch auch zu gefallen – zumindest sieht man das an den Zuschauer zahlen – oder es beeinflusst dies zumindest nicht negativ.
      Dies wäre aber wahrscheinlich durchaus ein interessantes Thema für einen neuen Blogbeitrag von mir :D

      lg Pia

    2. says: Lilly

      …kann ich gut nachvollziehen. Seit meiner Kindheit, also seit über 50 Jahren finde ich es langweilig und ermüdend, dass es immer nur männliche Helden gibt, ob in Filmen oder Büchern.
      Es hat ncihts mit Gelichbereichtigung zu zun, wenn wir Mädchen und Frauen auch starke Vorbilder zeigen.
      Endlich sehe ich mich als Frau wirklich gesehen, mit all meinen Aspekten. Jede Frau besitzt Stärke, warum sie denn immer unterdrücken. Welchem Zweck dient das?

      1. says: Pia

        Hallo Lilly, danke für deinen Kommentar!
        Wobei ich aber auch sagen muss, dass es bereits sehr erfolgreiche weibliche Helden im Serienbereich gab wie z.B. XENA oder BUFFY. Vielleicht sind sie die (noch) bekannt :)
        Liebe Grüße
        Pia

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