Bevor man auch nur irgend ein Wort zum jüngst erschienenen Addon von Dark Souls 3 verliert, sollte man klar stellen, was die Serie für einen bedeutet und wie nun der eigene Werdegang ist. Schließlich ist das Dark Souls Franchise für viele Spieler schon fast eine Religion geworden.
Als ich mir das erste Dark Souls (Playstation 3) kaufte, tat ich dies eher als Verzweiflungstat. Ich wollte unbedingt wieder ein Game bis zum erbrechen zocken und einfach vor dem Bildschirm kleben bleiben. Ich kaufte also ein gebrauchtes Dark Souls für zwanzig Euro, schob es in meine Playstation und … Es wurde ein Erlebnis, das ich niemals wieder vergessen würde.
Das direkte gnadenlose Gameplay, das Gegnerdesign, die Musik, die Lore und fast jeder andere Aspekt des Spieles hat in mir einen Hunger gestillt, von dem ich nicht einmal wusste, dass ich ihn besaß. Niemals werde ich vergessen, wie ich den Taurusdämon von der Mauer schubste. Niemals werde ich vergessen wie mich die Flattermänner nach Anor Londo getragen haben und ganz bestimmt werde ich niemals das sanfte Spiel des Pianos im Ofen der ersten Flamme vergessen. Dark Souls wurde ein Teil meines Lebens, den ich nie mehr missen möchte.
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Dark Souls 3 DLC Ashes of Ariandel Test Review
Nun aber ein Sprung in die Gegenwart zurück. Dark Souls 3 ist bezwungen und mein Charakter im vierten Newgame+ wartet nur darauf in den DLC abzutauchen. Wir erinnern uns sicher alle noch ganz gut, was für kryptische Aufgaben man bewältigen musste, um den DLC des ersten Teils freizuschalten.
Was haben wir nun jetzt im dritten Teil? Sprich einmal mit Rotkäppchen und Zack du bist drin. Schade. Gegen eine Schnitzeljagd hätte ich nichts dagegen gehabt. Aber nun stehe ich da in dieser eisigen Hölle. Turmschild und Drachentöteraxt sind bereit! Ich betrete eine eisige Landschaft. Schnee versperrt das Sichtfeld auf das Panorama und ich erspähe merkwürdige Gestalten in der weißen Einöde. Sind das Bäume? Nein, das sind Frauen!
Und da sind wir wieder bei dem fantastischen Artdesign, welches auf dem heutigen Spielemarkt wie eine Blume in einer Wüste erscheint. Das Hauptspiel war bereits wunderschön aber der DLC Ashes of Ariandel lässt meine Kauleiste bis zum Boden knallen. Man hat einfach alles aus dem eisigen Setting raus geholt. Schneestürme, die mir die Sicht versperren. Eisige Wälder voller Gefahren. Erfrorene Dörfer mit vor sich hin vegetierenden Krähenmenschen.
Dark Souls 3 DLC Ashes of Ariandel Test Review
Wie immer wird auch gerne mit Kontrasten gearbeitet. Im Dorf der Krähenmenschen kann man die Kälte regelrecht spüren und man sieht das Verderben, was diese mit sich bringt. Doch dann stolpere ich über eine eisige Wiese mit blühenden Blumen des Eises und gigantischen Wurzeln, die zu Eis erstarrt sind und in mir romantische Vorstellungen erwecken. Der Schönheit der gemalten Welt von Ariandel können meine Worte nicht gerecht werden. Davon muss sich jeder selbst ein Bild machen.
Apropos Bild machen: Die Geschichte spielt dieses Mal in der Welt einer Malerin und was es nun mit dieser neuen (oder doch alten?) Welt auf sich hat, ist Dark Souls typisch sehr kryptisch erzählt und wie immer wird der aufmerksame Spieler durch das Lesen von Itembeschreibungen und dem eigenen Interpretieren und deuten mit seiner ganz eigenen Geschichte belohnt. Die Geschichte kommt zwar nicht ganz an die Faszination ran, die ich für Aldrich hegte, aber gerade für Spieler des ersten Dark Souls wird sie einige Fragen beantworten. Dafür tauchen wieder doppelt so viele neue Fragen auf. Ist ja eben ein Dark Souls!
Dark Souls 3 DLC Ashes of Ariandel Test Review
Was aber auch zu einem Dark Souls gehört ist der enorme Schwierigkeitsgrad. Ich bin da ganz ehrlich. Als erfahrener Spieler spaziert man durch den DLC Ashes of Ariandel als wäre es der Weg zum Bäcker. Sicher gibt es immer noch ein paar Stellen, die knifflig sind, doch mit etwas Geduld und Konzentration sind Wikinger und Wölfe keine wirkliche Gefahr mehr. Ich denke das ist auch der Grund, weshalb die Spieldauer von Ashes of Ariandel am meisten kritisiert wird.
Ich habe mir Zeit gelassen und war an einem Wochenende durch mit dem Ding und so wird es sicher auch den meisten anderen Spielern gehen (Ich denke viele haben den ganzen DLC sogar an einem einzigen Tag durchgeboxt). Es ist also kein Vergleich zum Bloodborne DLC, der nicht nur länger, sondern auch deutlich schwieriger war.
Ob nun fünfzehn Euro dafür angemessen sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil habe es garantiert nicht bereut und der Grund dafür… nun… ähm… Ich habe schließlich noch kein Wort über die Bosse verloren. Es sind zwei an der Zahl und wo der eine noch ganz gut machbar war, da ist der zweite Boss… EIN ABARTIGES MISTSTÜCK, DAS MIR SO DERMASSEN DEN ARSCH AUFGERISSEN HAT, DASS ICH TATSÄCHLICH MEIN VERDAMMTES BETT AUS ZORN ZERSTÖRT HABE.
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Ich bin sonst ein sehr ruhiger Spieler aber dieser eine Boss hat mir so sehr das selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht gepfeffert, dass ich es endlich wieder gespürt habe! Ich spürte das abartige und gleichzeitig wohlige Gefühl, dass ich damals zu den Zeiten des ersten Dark Souls verspürt habe. Allein für diesen MOTHERF***ING BOSS war mir das Geld für Ashes of Ariandel schon wert. Ich habe nicht gejubelt oder gebrüllt, als ich ihn nach dreißig oder sogar vierzig Versuchen besiegt habe. Ich habe tief aus und ein geatmet und mich Innerlich vor Ashes of Ariandel verbeugt.
Danke für einen würdigen Gegner. Danke für diesen Kampf.
In diesem Sinne – PRAISE THE SUN!
Ich vergebe acht von zehn Punkten für den Dark Souls 3 DLC Ashes of Ariandel (8/10).
Achtung Spoiler: Dark Souls III Boss Kampf im folgenden Video
https://www.youtube.com/watch?v=_tl-vpyuJno
