Die Verlegerin - Ein Film über starke Frauen und die Enthüllung der Pentagon-Papiere
Bei dem Film Die Verlegerin, ab 22. Februar im Kino, geht es um die Aufdeckung der Pentagon-Papiere 1971. Die beispiellose Auseinandersetzung zwischen Regierung und Journalismus erschütterte die USA nachhalting. Kay Graham (Meryl Streep) übernimmt das Familienunternehmen “Washington Post Company” und wurde somit die erste weibliche Zeitungsverlegerin der USA. Steven Spielberg inszeniert die Geschichte der Washington Post, die eine wichtige Rolle in der Enthüllung der Vertuschungsaktion spielte.
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In diesem Beitrag folgt keine Kritik oder Review zum Film. Ich möchte mehr den Hintergrund und den Cast des Films erläutern und die damaligen Problematiken mit dem heutigen “Social Media Zeitalter” vergleichen. Ist das Internet heute doch sehr schnelllebig und mit vielen Fake News belastet, so gab es früher vor dem Internet-Zeitalter “nur” die Zeitungen, das Fernsehen oder das Radio. Auch die Tatsache, dass Katherine Graham als erste weibliche Zeitungsverlegerin der USA die Washington Post leitete, macht die Geschichte für mich zu etwas Besonderem.
Die Verlegerin
Nachrichten früher und heuteDas Internet begann schleppend und nicht in jedem Haushalt in den 90er Jahren. Die Jahre zuvor war man auf das gedruckte Medium oder eben das Fernsehen angewiesen. Es gab keine Smartphones, die jeder unterwegs in der Bahn dabei hatte. Zeitungen konnten erst etwas drucken, wenn sie hundertprozentig sicher waren, dass die Quellen zuverlässig und die Informationen echt waren. Heute kann jeder im Internet und den Social Medien alles niederschreiben und alles sofort ohne Verzögerung abrufen. Wenn man Glück hat, geht es viral und Millionen von Menschen erreicht diese Nachricht. Oder man hat Pech, wenn die verbreitete Nachricht einen Menschen mehr schadet als gut tut.
In dem Film Die Verlegerin, ab 22. Februar im Kino, geht es um die Enthüllung der Pentagon-Papiere über den Vietman-Krieg, die letztendlich den Krieg beendete. Ein Film über eine wahre Geschichte.
Die Verlegerin
Frauen in FührungspositionenDer Film thematisiert ebenso den noch schleppenden Feminismus. Heute kommt uns das Wort “Feminismus” schon aus den Ohren raus, war es in den 70er Jahren immer noch etwas ganz besonderes, wenn eine Frau, in diesem Fall Kay Graham (Meryl Streep), eine große Firma leitete. Kay Graham leitete nicht nur irgendeine Firma, sondern war die Zeitungsverlegerin der Washington Post, eine große renommierte Zeitung, die 1971 kurz vor dem Börsengang stand. Kay Graham stand unter enormen Druck, nicht nur durch die Rolle als Verlegerin, sondern als eine weibliche Führungsposition, die sich in einer Welt des männerdominierenden Journalismus behaupten muss.
Auch wenn wir mittlerweile im Jahr 2018 angekommen sind, muss ich mir auch hin und wieder frauenfeindliche Sprüche anhören. Gerade was mein Blog angeht. “Wenn du hübsch bist, dann wirst du sicher erfolgreich mit deinem Blog werden.” Es ist also nur mein Äußeres wichtig und nicht der Inhalt meiner Texte? Oder wenn ich neue Menschen kennen lerne heißt es, “Wieso verschwendest du deine Zeit mit so etwas?” Andere Nerds behaupten gerne einmal “Eine Frau, die richtig nerdig ist? Das glaube ich nicht.” “Sie tut nur so, weil es gerade im Trend ist.” “Sie tut nur so, um den Männern zu gefallen”.
Nicht nur ich höre so etwas regelmäßig, sondern auch andere Frauen mit denen ich spreche, die im Film, Comic, Serien, Game oder Nerd – Geek Bereich unterwegs sind. Auch im Büro unter anderen Kollegen ist es für verschiedene Charaktere schwieriger sich als Frau zu behaupten. Es gibt immer wieder Männer, die sich von einer Frau nicht gerne zurecht weisen lassen. Tipps, Hilfe oder Ideen werden auch nicht angenommen. Dies kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Dies sind aber nur harmlose Vergleiche. Sie sind absolut nicht der Rede wert, wenn wir dies mit der Geschichte aus dem Film “Die Verlegerin” vergleichen. Wir hören heute immer noch, wie wir von einigen Menschen auf unser Geschlecht reduziert werden. Uns bleibt nichts anderes übrig, als das Gerede zu ignorieren und unser “Ding” durchzuziehen. Ganz anders als die Situation der Washington Post. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schwer es für Kay Graham damals gewesen ist. Sie musste den Druck der Öffentlichkeit und der Regierung ertragen. Sie trug die Verantwortung einer hiesigen Zeitung und deren Arbeitsplätze. Gerade aufgrund des Aspektes ihrer starken Persönlichkeit und Rolle als Frau neben der Geschichte der Pentagon-Papiere interessiert mich der Film Die Verlegerin, ab 22. Februar im Kino, im besonderen Maße.
Steven Spielberg sagt dazu, “Diese Geschichte macht Mut. Denn wir erleben, wie eine Frau lernt, sich zu behaupten, aber auch persönliche Verantwortung zu übernehmen. Ich fand es wunderbar, am Set jeden Tag von bemerkenswerten Frauen umgeben zu sein: unsere großartigen Produzentinnen Amy Pascal und Kristie Macosko Krieger sowie unsere hervorragende Co-Autorin Liz Hannah und jede Menge begabter Schauspielerinnen. Ich fand das wirklich aufregend.“
Quelle: Presseheft Universal Pictures
Kristie Macosko Krieger sagt auch, dass Kay Graham noch heute für viele Frauen ein Vorbildcharakter hat, “Auch heute ist es immer noch schwierig, sich in der von Männern dominierten Kultur durchzusetzen. Es geht zwar jeden Tag voran, aber es bleibt noch eine Menge zu tun. Graham hat als Vorreiterin eine Bresche geschlagen, sodass wir es heute alle wagen, den Mund aufzumachen und als starke Frauen aufzutreten. Da war es nur natürlich, dass hier derart viele beeindruckende Frauen zusammenarbeiteten, um diesen Film zu machen. Eines Tages merkten wir, dass die Frauen am Set in der Mehrzahl waren – ich habe das hier zum ersten Mal erlebt. Da hat wohl Kay Grahams Geist mitgemischt.“
Quelle: Presseheft Universal Pictures
Was sind die Pentagon-Papiere?
Steven Spielberg inszeniert den ersten “Leak” der Geschichte auf der Kinoleinwand. Ein Film, der auf wirkliche Tatsachen beruht.
Was sind die Pentagon-Papiere überhaupt?
Im März 1971 bekam der Reporter der New York Times Neil Sheehan Zugang zu einem Bericht der höchsten Geheimhaltungsstufe. Der Bericht umfasste 7.000 Seiten kompromittierenden Regierungsgeheimnissen. Das Dokument wurde ursprünglich 1967 mit dem Titel “Geschichte US-amerikanischer Entscheidungsfindungen in Vietnam, 1945-1966”. Der Titel klang harmlos, der Inhalt war es alles andere. Sie erklärten detailliert umfassende und weitreichende Täuschungsmanöver des Krieges in Vietnam und erstreckten sich über die Amtszeiten von vier Präsidenten – Truman, Eisenhower, Kennedy und Johnson.
Die Pentagon Papiere zeigten die finstere Wahrheit auf, dass die Öffentlichkeit in dieser Zeit immer wieder getäuscht wurde. Dem Volk wurde das Bild um Bemühung des Friedens vermittelt, während im Dunkeln das Militär und die CIA die Kriegshandlungen heimlich ausweitete. Die Papiere enthielten Belege für Attentate, Missachtungen der Genfer Konvention, manipulierte Wahlen und Lügen vor dem Parlament.
Die New York Times veröffentlichte zuerst
Die New York Times veröffentlichte einen Teil der Papiere am 13. Juni 1971 und schlug eine Welle der Erschütterung los. Am 15. Juni beantragte die Nixon-Regierung vor einem Bundesgericht eine einstweilige Verfügung. Dem Antrag wurde stattgegeben und die New York Times durften keine weiteren Informationen diesbezüglich veröffentlichen.
Hier kommt die Washington Post zum Zuge. Der stellvertretende Chefredakteur Ben Bagdikian kommt durch den befreundeten Ellsberg an eine Kopie der Papiere. Nun liegt es an Katharine Graham zu entscheiden, ob die Washington Post, die als kleinere Lokalzeitung kurz vor dem Börsengang steht, die Papiere zu veröffentlichen. Mit dem Wissen, dass die Regierung womöglich für Konsequenzen sorgen würde. Mehr dazu werdet ihr im Kino erfahren.
Die Verlegerin
Der CastDie Verlegerin, ab 22. Februar im Kino, glänzt mit einem fantastischen Cast, auf den ich persönlich sehr gespannt bin. Die Regie übernahm Steven Spielberg.
- Meryl Streep als Kay Graham, bekannt aus Der Teufel trägt Prada, Into the Woods und weitere.
- Tom Hanks als Ben Bradlee, bekannt aus Cast Away – Verschollen, Forrest Gump und weitere.
- Sarah Paulson als Tony Bradlee, bekannt aus 12 Years a Slave, Carol und weitere.
- Bob Odenkirk als Ben Bagdikian, bekannt aus Breaking Bad
- Tracy Letts als Fritz Bebe
- Bradley Whitford als Arthur Parsons
- Bruce Greenwood als Robert McNamara
- Matthew Rhys als Daniel Ellsberg
- Alison Brie als Lally Graham
… und viele weitere tolle Schauspieler, auf die wir uns freuen können. Werdet ihr die Verlegerin im Kino schauen oder habt ihr den Film schon geschaut? Notiert es gerne in die Kommentare! Die Verlegerin, ab 22. Februar im Kino.
Toller Beitrag von dir, wollte ihn gerne sehen bin aber aufgrund von Arbeit/Umzug nicht dazu gekommen. Dein Beitrag sorgte nun das er bei Amazon auf die Bestellliste wandert als Blu-Ray. Solche Filme sehe ich sehr gerne, alleine schon weil es in meinen Augen wichtige Geschichte ist.
Hallo Sven,
vielen Dank für deinen Kommentar :)
Liebe Grüße
Pia
wieder einmal ein toller text von dir,ich habe ihn regelrecht verschlungen. der film erzählt eine wichtige gesichte .die heute ja noch aktueller ist als früher! und dazu ist der film echt gut geworden.