Niemandsland – The Aftermath läuft seit dem 11. April 2019 in den deutschen Kinos. Der Film spielt in der Nachkriegszeit in der zerstörten deutschen Stadt Hamburg (meine Heimatstadt!). Zuerst war ich sehr skeptisch. Ich wusste nicht genau, ob ich den Film sehen wollte, da sich in diesem Film wieder das Thema Krieg, Hitler und Nazi manifestieren könnte.
Doch die Schauspieler Alexander Skarsgard und Keira Knightley lockten mich doch zur Pressevorführung und ich war positiv überrascht. Die Story war anders als ich erwartete.
Obwohl es Niemandsland – The Aftermath deutlich in der Nachkriegszeit spielt und es hier eigentlich um den Wideraufbau von Hamburg gehen sollte (so dachte ich), ging es eigentlich weniger um Hamburg sondern mehr um die Charaktere Rachael Morgan (Keira Knightley) und den deutschen Architekten Stephen Lubert (Alexander Skarsgard). Die meisten Szenen haben sich im Haus von Stephan Lubert abgespielt. Von den Trümmern von Hamburg selbst konnten wir nicht viel sehen.
Worum geht es denn jetzt genau in Niemandsland – The Aftermath?
Als Rachael Morgan (Keira Knightley) im Winter des Jahres 1946 in Hamburg ankommt, ahnt sie nicht, was sie dort erwartet. Angereist in dem Glauben, mit ihrem Mann Lewis (Jason Clarke), einem britischen Oberstleutnant, lediglich übergangsweise dort zu leben – er soll beim Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten Hansestadt mithelfen – findet sich Rachel mit einer Situation konfrontiert, die bald an den Fundamenten ihrer Ehe rütteln wird: Sie werden mit einem deutschen Witwer (Alexander Skarsgard) und dessen traumatisierter Tochter in einem Haus zusammenleben…
Der englische Obersleutnant Lewis Morgan hat deutlich ehrbare Absichten und möchte den Hausbesitzer Stephen Lubert (Alexander Skarsgard) nicht seiner vier Wände verweisen, wie es sonst die anderen Leutnants getan hätten. Diese haben die Besitzer der Häuser, die sie besetzt hatten, nämlich in ein entferntes hygienisch fragwürdiges Lager geschickt.
Lewis erlaubt den Vater aber mit seiner Tochter auf dem Dachboden zu wohnen. Zuerst haben wir also klar getrennte Aufenthaltsorte, die im Laufe des Filmes miteinander verschwimmen. Zuerst empfindet Rachael extreme Abscheu dem deutschen Architekten gegenüber, er könnte ja ein Nazi sein – oder sie geht direkt davon aus, dass er einer ist.
In den Augen der Engländer sind zu dieser Zeit alle Deutschen irgendwo Nazis und Stephen Lubert macht sich nicht die Mühe, Rachael vom Gegenteil zu überzeugen. Die Ehefrau des Oberstleutnant darf dies mit der Zeit selbst herausfinden und sie beginnt Stephen mit anderen Augen zu sehen.
Und da beginnt es auch schon – Das Thema National Sozialisten und zerstörtes Hamburg, tritt meiner Meinung nach hier deutlich in den Hintergrund. Das Zentrum dieser Geschichte ist die entstehende heiße Romanze zwischen Rachael und Stephen (das ist kein Spoiler.. den Trailer habe ich hier verlinkt) und der Ehebruch zwischen Lewis und Rachael.
Man erkennt hier ganz genau die typischen Elemente eines Frauen-Romans. Denn Niemandsland – The Aftermath ist eine Verfilmung des gleichnamigen Buches von Rhidian Brook.
Ich habe den Film auch im im Podcast mit Christopher und Marcel besprochen. Die beiden Männer waren überhaupt nicht begeistert von Niemandsland, ich jedoch fand ihn trotz der Kriegsthematik, die etwas in den Hintergrund gerückt war, sehr unterhaltsam. In diesem Film geht es außerdem sehr viel um Verlust und Verarbeitung der traumatisierten Erfahrungen während der Kriegszeit.
Während des Schauens hatte ich ziemlich viel Pippi in den Augen. Meine Emotionen wurden schön berührt. Daher kann ich den Film für emotionsliebende Menschen durchaus weiter empfehlen und vergebe acht von zehn Nerdmasken (8/10).
Wer aber viel über die Kriegszeit oder Nachkriegszeit oder irgend etwas anderes als zwischenmenschliches Drama und Romanze erleben möchte, ist hier dann leider nicht bedient. Trotzdem haben die Schauspieler hier abermals Großartiges geleistet. Keira Knightley war wunderbar und hat viele Szenen mit ihrer Darbietung förmlich an sich gerissen.
Niemandsland – The Aftermath läuft seit dem 11. April 2019 in den deutschen Kinos.
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