Arrival Kritik – Kekse aus dem All

Arrival mit Amy Adams

Arrival Kritik – Und ein weiteres Mal sind Aliens auf der Erde gelandet. Nur in diesem Fall ohne das erneute Zerstören einer Großstadt oder Laserknarren mit ihrem markanten Pew Pew.

Tatsächlich handelt es sich bei Arrival um einen zu Beginn sehr bodenständigen und Realitätsnahen Film über eine Alieninvasion. Alle Lampen standen auf grün, dass man uns hier ein tiefgründiges Science Fiction-Werk erwartet, das eben so richtig deeeep ist und so… Und genau das wurde dieser Film auch! Diese Kritik ist wie immer ohne Spoiler.

Gerade der Anfang des Filmes hat mich als alten Freund vom Stoff von H.P. Lovecraft besonders gefallen. Zu sehen wie die Menschheit reagiert wenn etwas passiert, was über ihren Verstand und Realitätsbewusstsein passiert ist cineastisches Gold und da Lovecraft-Verfilmungen so selten sind wie ein Pinguin in der Sahara, frisst der Lovecraft-Fan alles, was er zwischen die Zähne bekommen kann.

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Arrival Kritik – Kekse aus dem All

Unsere Protagonisten Louise (Amy Adams) ist eine Sprachwissenschaftlerin, die vom Militär zu Rate gezogen wird um irgend einen Weg zu finden um mit den gelandeten Aliens zu kommunizieren. Unterstützt wird sie vom Physiker Ian (Jeremy Renner) und einem Colonel (Forest Whitaker). Erst einmal ist es schön einen so überschaubaren Cast zu haben und der Rest nicht mehr als Statisten ist. Toll, wenn man genau weiß, wie viele Figuren wirklich von Belang sind und keinen mehr ins Skript zu schreiben als nötig.

Jeder übernimmt einen elementaren Punkt in der Handlung. Der Colonel dient dazu den Zuschauern die Situation zu erklären und gegebenenfalls relevante Fragen zu stellen, die dann von Louise und Ian für den Zuschauer beantwortet werden. Ian ist das tonale Gegenstück zu Louise. Wo sie ziemlich Wortkarg ist, da lässt er gerne einen heiteren Spruch zum besten geben. Und es zündet. Es ist halt Jeremy Renner und ich mag den Typen einfach. Wenn es jemand schafft einen Bogenschützen neben den Avengers cool rüber kommen zu lassen, der hat es einfach drauf! Highlight ist allerdings Amy Adam und ihre Überzeugende Darstellung. Louise sieht und spürt in diesem Film Dinge, die ganz im Lovecraft-Stil, keiner gesunden Seele gut tun würde und Amy Adams legt eine saubere Performance dafür hin.

Arrival mit Amy Adams

Arrival Kritik – Kekse aus dem All

Die Inzinierung ist sicher das, was neben dem Ende im Kopf bleibt. Gerne werden lange Motive gewählt, die dem Zuschauer weiß machen wollen, wie klein die Menschen doch im Gegensatz zu den kosmischen Gewalten sind. Anders als bei Independence Day 2 sind die Raumschiffe nicht so groß wie der halbe Erdball aber dafür schafft es dieser Film die unterschiedlichen Dimensionen wirklich greifbar zu machen und hebelt so das Masse statt Klasse-Prinzip vom jüngsten Emmerich-Streifen mit Leichtigkeit aus (Ist aber auch nicht wirklich eine Herausforderung).

Ein wenig habe ich aber auch noch zu meckern: Zum Einen ist die Musik manchmal zu überdominant und ich bin der Ansicht, dass viele Szenen in absoluter Stille wesentlich besser gewirkt hätten.

Arrival Jeremy Renner

Arrival Kritik – Kekse aus dem All

Der Plot ist im Detail auch nicht ganz sauber. Gerade in der Mitte des Filmes hat der Autor eine Szene reingeschrieben, die aufgesetzter nicht hätte sein können und eine absolut billige Methode ist um Spannung aufzubauen. Ich war mehr zornig, dass so ein mitreißender Film auf einmal mit so einem Taschenspielertrick ankommt und meint genau das hinter seiner Tiefgründigkeit zu verstecken. Auch die letzte Szene kam mir unnötig vor. Man lernt durch sie nichts relevantes hinzu und die paar Kleinigkeiten hätte man sich selbst denken können. Es ist einfach nochmal ein Puffer, der einem etwas nüchterner aus dem Kino gehen lässt und so etwas finde ich immer sehr schade.

Was nun aber den Twist angeht, von dem doch jeder wusste, dass es ihn gibt und er sicher auch der Grund ist, warum dieser Film als absolutes Meisterwerk gefeiert wird, so werde ich ihn hier nicht verraten. In meinem Augen war es ein ganz normaler Twist für einen Science Fiction-Film. Nicht mehr und auch nicht weniger. Es ist spannend und man rätselt mit aber in der heutigen Zeit hat man einfach schon viel zu viel gesehen, als dass dies einen umhauen könnte. Arrival ist ein typischer und auch guter Mind Fuck-Movie geworden und leider hat der Begriff Mind Fuck in der heutigen Zeit der Abnormitäten des Internets nur noch wenig Gewicht.

Ich vergebe sieben von zehn Punkten (7/10) für Arrival. Schaut ihn euch auf jeden Fall an! Habt ihr den Film gesehen? Wie ist Eure Meinung?

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