Wir haben heute den 08. November und Joker läuft seit dem 10. Oktober in den deutschen Kinos. Ich habe Joker bereits drei mal im Kino gesehen. Einmal in englischer original Version und zweimal in deutscher Synchronisation. Immernoch bin ich hellauf begeistert von dem Film aus dem DC Universum, auch wenn die Geschichte ohne Batman erzählt wird. Selbst beim dritten Mal Schauen sind mir noch wichtige Details im Film aufgefallen. Dazu unten mehr.
Der folgende Text enthält *** Spoiler ***, da ich erklären möchte, warum ich mir eine Fortsetzung mit Batman als Nebenrolle unbedingt wünsche und es sogar inhaltlich Sinn machen würde! Über die Wahrscheinlichkeit, ob dies statt finden wird, kann ich noch nicht sprechen. Es war nämlich zunächst gar keine Fortsetzung geplant, aber nun durch den überraschenden Erfolg, könnte eine mögliche Fortsetzung wieder ins Gespräch kommen.
©Warner Bros. Entertainment
Bei vielen Menschen, mit denen ich im Internet über den Film diskutierte, gab es immer wieder den folgenden Streitpunkt: Ist eine Fortsetzung nötig? Verdirbt eine Fortsetzung den ganzen Film? Wird es doch eine Fortsetzung aufgrund des Erfolges geben? Welche Charaktere kommen in einer möglichen Fortsetzung vor?
Zum heutigen Zeitpunkt hat Joker einen Boxoffice Umsatz von 984 Millionen US Dollar an den Kinokassen erzielt. Der Film von Todd Phillips hat also fast eine Milliarde Umsatz erreicht. Da Joker noch in vielen Kinosälen ausgestrahlt wird, kann diese Zahl sogar erreicht werden!
Man kann hier also ganz klar von einem riesigen Erfolg sprechen, da Joker in der Produktions “nur” 50-60 Millionen US Dollar gekostet hat. Ich persönlich vermute stark, dass nach der Preisverleihung des goldenen Löwen auf dem Venedig-Filmfestival, noch einmal zusätzliches Budget in das Marketing investiert wurde. Ich habe danach einen deutlichen Anstieg der Viralität des Films erkennen können.
Warum würde eine Fortsetzung Sinn machen und das gerade mit Batman? Ist Arthur Fleck nicht viel zu alt?
Ich bekomme regelmäßig die Aussage “Arthur Fleck war zu diesem Zeitpunkt viel zu alt”. Dafür habe ich zwei Gegenargumente:
So alt sieht Arthur Fleck gar nicht aus. ©Warner Bros. Entertainment
a) Als Arthur Fleck im Arkham Krankenhaus war um die persönlichen Akten seiner Mutter zu besorgen, sprach der Mitarbeiter von Akten, die “über 30 Jahre alt sind”. Wir können also davon ausgehen, dass Arthur Fleck über 30 Jahr alt ist. Aber wie alt er genau ist, wissen wir nicht. Ich gehe vom optimalsten Fall aus, dass Arthur 30-35 Jahre alt ist und Bruce Wayne in dieser Geschichte 8-11 Jahre.
>>> Blogpost von Bruno, warum er den Jared Leto Joker in Suicide Squad für gelungen hält.
Bruce Wayne reiste als Teenager um die ganze Welt um zu studieren und seine Kampfkunst zu erlernen. Mit ungefähr 25 Jahren kehrte er nach Gotham zurück und wurde zu unserem bekannten Helden “Batman”.
Nach meinen Berechnungen wäre Arthur Fleck aka Joker im schlimmsten Fall 27 Jahre älter, also 52 Jahre alt.
Da in den Comics noch nicht einmal die Identität von Joker bekannt ist und daraus seit über 80 Jahren ein mysteriöses Geheimnis gemacht wurde, wissen wir Leser auch gar nicht, wie alt er ist. Wir wissen nur, dass er eine hagere Gestalt mit psychophatischer Persönlichkeit ist. Also kann er doch auch 52 Jahre alt sein. Warum denn auch nicht? Viele Menschen halten sich mit 52 Jahren noch sehr jung und sehen wie 30-40 aus. Ich kenne da sogar einige Leute aus meinem persönlichen Umfeld.
Joaquin Phoenix als perfekten Joker. ©Warner Bros. Entertainment
b) Als ich Joker zum dritten Mal im Kino sah, sind mir die Uhren im Film bewusst geworden. Die Zeiger aller Uhren sind auf genau 10:12 Uhr gestellt. Ich dachte mir nur: WTF? Es ist auch richtig offensichtlich gewesen, dass an bestimmten Stellen unbedingt eine Uhr zu sehen sein musste.
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Bei mir persönlich und auch in vielen bereits online gestellten Joker Analysen geht die Vermutung herum, dass diese Geschichte gar nicht wirklich statt gefunden hatte. Dass dies eine Wunschvorstellung von Arthur Fleck sein könnte, ein Hirngespinst, ein “Was wäre wenn”, oder “Ich male mir meine Vergangenheit, so wie ich sie mir wünsche” – und diese Geschichte, diese Vergangenheit, ganz anders gewesen sein könnte oder überhaupt gar nicht existiert haben könnte.
Zazie Beetz als Arthurs Nachbarin Sophie ©Warner Bros. Entertainment
Folgende Indizien weisen darauf hin:
- Die Uhren im gesamten Film.
- Die Hirngespinste mit seiner Nachbarin, die nie wirklich an seiner Seite war.
- Das dreckige Arkham Krankenhaus in seiner Erinnerung, welches aber in den Rückblenden und am Ende der Geschichte steril, weiß und sauber aussah.
- Die übertriebene Vergötterung der Bewohner Gotham des “Jokers” gegenüber mit Protesten, Jubelrufen und das Tragen von Jokermasken.
- Die Wunschvorstellung von Arthur Fleck in der Show von Murray Franklin aufzutreten, was ihm seltsamerweise auch gelingt.
- Die Therapeutin / Psychologin, die in der “sterilen” Arkham Variante überaus große Ähnlichkeit zu der Dame aus der Sozialhilfe hat.
Das hieße also, dass die Geschichte eigentlich in der Gegenwart spielt oder in der Zukunft, als Joker mal “wieder” von Batman eingefangen und in das Arkham Asylum gebracht wurde. Dass die Geschichte also in einer Gegenwart spielt, in der Arthur Fleck 30-40 Jahre alt ist und Batman um die 25 und die uns erzählten Szenen nur in seinem Kopf statt finden.
Somit würde gar kein Altersproblem existieren.
Warum soll Batman überhaupt auftauchen und warum nur als Nebenrolle?
In jedem Fall würde ich mir persönlich wünschen, dass der Film ein R-Rated Einstufung erhält, wie es auch mit diesem Teil geschehen ist. In Deutschland wurde Joker ab 16 freigegeben. Übrigens ist Joker aktuell der erfolgreichste R-Rated Film der Kino-Geschichte.
Nun, einen “Batman-Film” mit der Hauptrolle von Bruce Wayne aka Batman in die Kinos als R-Rated zu bringen macht gar keinen Sinn, da es so unglaublich viele Kinder als Fans von diesem Charakter gibt. Natürlich sind die Batmanfilme nie reine Kinderfilme, aber oft ab 12 freigegeben und so für jung und alt gedacht.
©Warner Bros. Entertainment
Des Weiteren möchte ich, dass es ein Joker-Film bleibt. Joaquin Phoenix als Joker soll in seiner Rolle weiterhin den Hauptpart spielen. Es soll um ihn und seine Weiterentwicklung, um seinen Kampf und seine Psyche gehen.
Batman soll als Widersacher auftreten, so wie wir es zum Beispiel von Bane in The Dark Knight Rises gewohnt sind. Der Joker (Heath Ledger) in The Dark Knight hatte ja schon eine überdurchschnittliche Screentime gehabt für einen Bösewicht.
Heath Ledger als Joker hatte schon in The Dark Knight eine überdurchschnittlich hohe Screentime. ©Warner Bros. Entertainment
Generell denke ich, wünsche ich mir, oder sollte Folgendes passieren: Eine Superschurken-Phase im Kino. Warum werden immer nur die Helden auf der Leinwand in den Mittelpunkt gerückt und nie die Superschurken? Joker mit Joaquin Phoenix ist einer der wenigen Filme, die nun den Schurken als Hauptcharakter beleuchten.
Gerade das DC-Universum besitzt neben Joker so viele Interessante Superschurken / Schurken auch ohne Superkräfte wie: The Riddler, Lex Luthor, Bane, Talia al Ghul, Ra’s al Guhl, Deadshot, Scarecrow, der Pinguin und noch viele mehr.
Es war sogar ein Film mit Deathstroke als Hauptstory geplant, wurde aber später verworfen (Why?). Vielleicht haben wir durch den Joker-Erfolg Glück, und die Idee wird wieder aufgenommen. Wir kennen Warner Bros. ja, dass mal Ideen verworfen und wieder aufgenommen werden.
Mit Birds of Prey, die Emanzipation von Harley Quinn bekommen wir Anfang 2020 eine Schurkenstory mit Margot Robbie als Harley Quinn in der Hauptrolle.
Margot Robbie als Harley Quinn in Birds of Prey ©Warner Bros. Entertainment
Es gibt mit einigen Filmen schon eine Tendenz in diese Richtung. Ich würde mich sehr freuen, wenn es mehr Schurkenfilme, auch im Marvel-Universum geben könnte.
Denn immer nur die Seite der Helden zu sehen, ist auf Dauer einfach – sorry, wenn ich dies schreiben muss – langweilig.
Der Joker mit Joaquin Phoenix verdient eine Fortsetzung.
Ich möchte hier noch einmal betonen, dass dies mein persönlicher Wunsch ist und ich weiß, dass viele Menschen sagen “Lass es bei einem Film bleiben!”. Diese Meinung akzeptiere ich natürlich. Ich möchte hiermit meine Argumente und meine Begeisterung vom Joaquin Phoenix als Joker und von der Umsetzung des Films aussprechen, was ich einfach nicht in wenigen Worten erläutern kann.
Diese Emotionen, diese Ausstrahlung und diese Körperhaltung, die der Schauspieler in wenigen Momenten komplett auswechseln konnte. Von Unsicherheit zu kompletter Sicherheit mit einem unglaublichen Selbstbewusstsein. Eine innere Stärke, die noch Minuten zuvor von psychotischer Selbstzerstörung triefte.
Ich bewundere diese Umsetzung des Jokers zutiefst und wünsche mir für diesen Film eine Fortsetzung. Ich möchte sehen, wie Joaquin Phoenix als Joker gegen einen Batman (egal ob Robert Pattinson oder jemand anderes…) antreten muss, wie er den Kampf plant, welche Hürden er sich stellen muss und wie er seine Armee dafür aufbauen wird.
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Bitte lächeln! Ich auf der Joker Preview in Hamburg.