Was für ein Film! Was für ein Mann! Was für eine Stimme!
Kennt ihr noch Taron Egerton den jungen Schönling aus Kingsman – The Secret Service (2014) und Kingsman – The Golden Circle (2017)? Seinen ersten Film hatte ich, zu meiner Schande, einfach nicht im Kino gesehen. Erst mit dem zweiten Teil – The Golden Circle bewegte sich diese tolle Filmreihe über meinen Schirm und hoben den Hauptdarsteller Taron Egerton auf ein sehr hohes Podest in meiner persönlichen Favoriten-Schauspieler-Sammlung.
©Paramount Pictures
Und jetzt soll er den jungen Elton John im Film “Rocketman” verkörpern und auch noch die ganzen Musikstücke selbst einstudieren und singen! Kann denn das möglich sein? Er ist nicht nur körperlich agil, spielt in eine der besten Actionfilmreihen aller Zeiten mit und hat auch noch ein trällerndes Talent mit seiner Stimme!
Ich kann vorab sagen: Rocketman hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Der Regisseur Dexter Fletscher hat Großartiges geleistet. Ich hätte auch nicht gedacht, dass Taron Egerton so gut singen kann. Man könnte meinen, da wäre viel digital nachbearbeitet – Aber nein, ich denke das nicht. Hat er doch schon live auf dem Cannes Filmfestival und auf der Elton John AIDS Foundation Academy Awards Viewing Party zusammen mit Elton John gesungen. Zuckerwatte für die Ohren sag ich nur.
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Rocketman ist der erste Film über das bunte Leben und die lebhafte Karriere des britischen Popmusikers. Taron Egerton übernimmt die Rolle des jungen Elton, der als Ausnahmetalent an der Royal Academy of Music begann und sich zum weltbekannten Musikstar hocharbeitete. Unter der Regie von Dexter Fletcher und nach einem Drehbuch von Lee Hall, bringt Rocketman die Geschichte dieser faszinierenden Persönlichkeit auf die große Leinwand.
Gegen den Willen seines Vaters und geplagt von Selbstzweifeln, verfolgt Elton John den Traum von einer Musikkarriere, bis er schließlich zur Inspiration für Millionen wird. Alle Songs im Film werden von den Schauspielern gesungen und in das fantastische Rock-‘n’-Roll-Musical eingebunden. Als Elton Johns Songwriting-Partner Bernie Taupin ist Jamie Bell zu sehen, seine Mutter Sheila wird gespielt von Bryce Dallas Howard, die Rolle von Johns Manager John Reid übernimmt Richard Madden (Game of Thrones, Bodyguard).
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Meine Freundinnen waren genauso begeistert wie ich. Im Gegensatz zu Bohemian Rhapsody (2018) wurde hier in Rocketman mit dem Thema der Homosexualität nicht zurückgehalten. Neben der eindeutigen Sexszene sehen wir als Zuschauer auch inhaltlich klare und offene Szenen. Einiges davon – ich weiß leider nicht wieviel – musste jedoch für den russischen Markt zensiert werden. Dass dies für einige absolut schade und schockierend ist, ist ein anderes politisches Thema, welches ich leider nicht in dieser Kritik keinen Platz finden kann.
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Elton Johns leben war viele Jahre alles andere als rosig, schön und glücklich. Nicht nur familiär wurde er wenig akzeptiert. Elton John musste auch lernen sich selbst zu akzeptieren und sich von Menschen fern zu halten, die nichts Gutes mit ihm im Sinn hatten.
All diese guten und schlechten Lebensabschnitte wurden in seinen eigenen Songs und schönen Choreographien im Film dargestellt. Taron Egerton sang die ganzen Stücke selbst ein. Wow sag ich nur! Bunt, musikalisch und bewegend war Rocketman für mich. Mehrmals kullerten mir die Tränen die Wange hinab oder ich lachte über den ein oder anderen Dialog. Das Drehbuch von Lee Hall ist ein Traum und der ganze Film war ein Genuss für die Augen und die Ohren.
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Die Kostüme wurden originalgetreu den einzelnen Auftritten von Elton John nachempfunden. In den Creditszenen können werden diese Auftritte noch einmal zusammenfassend gezeigt.
Bryce Dallas Howard spielt die verbitterte und anstrengende Mutter von Elton. Ich habe diesen Charakter gehasst und empfand innerlich eine Menge Wut dieser Frau gegenüber. Ob das für die Schauspielerin spricht? Ich weiß es nicht. Der Charakter wirkte eigentlich immer gleich. Oh, aber gesungen hat sie auch! Da frag ich mich: Warum können soviele Schauspieler einfach so unfassbar gut singen?
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Richard Madden kenne ich als Rob aus Game of Thrones. Er musste uns ja leider sehr früh in dieser weltweit beliebtesten Serie verlassen. Bodyguard habe ich noch nicht gesehen, aber in Rocketman macht er eine großartige Figur. Jamie Bell hat einen guten Bernie Taupin verkörpert – den Songwriter von Elton John.
Ich erwähne hier zwar immer wieder, dass Taron Egerton verdammt gut singen kann – aber nicht nur das hat mich und meine Freundinnen umgehauen, sondern auch seine schauspielerischen Fähigkeiten. Er musste verdammt viele Emotionen in diesem Film darstellen, hat Elton John doch eine schwierige Reise hinter sich. Wenn Taron Egerton dafür keinen Oscar bekommt, oder nicht einmal nominiert wird, dann weiß ich auch nicht.
Rocketman ist ein absolut emotional geladener und musikalischer Film. Man muss gar kein Elton John Fan sein, um diesen Film zu mögen. Ich höre Elton John so gut wie gar nicht, mochte ihn nur durch den König der Löwen Soundtrack ganz gut leiden. Jedoch sollte man Musikfilme beziehungsweise Musicalfilme mögen und auch Gefühle zulassen können.
Für mich wird Rocketman auf jeden Fall als Blu-Ray für die Heimkinosammlung besorgt. Ich freue mich schon sehr. Ich gebe dem Film zehn von zehn Nerdmasken (10/10), da mich die Story, die Darstellung und die Musik sehr berührt hatten.
Rocketman läuft seit dem 30. Mai 2019 in den deutschen Kinos. Der Soundtrack zu Rocketman von Taron Egerton gesungen kannst du hier erwerben und die Blu-ray hier (Amazon Partnerlink).
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