Vaiana Kritik (orig. Moana) – Viel Wasser und ein beschränktes Huhn

Vaiana Kritik

VAIANA KRITIK (Original Titel: Moana) – Ich weiß nicht ob es euch so ähnlich ging wie mir, nachdem der erste Teaser zum neuen Disney Animationsfilm Vaiana erschienen ist? Da tanzt dieser Koloss hin und her und bejubelt sich selbst und gafft dann ohne eine richtige Pointe in die Kamera und zum Schluss kreischt ein Huhn. Mein erster Gedanke war: Irgend etwas tolles hatten sie wohl nicht, um es in den Teaser zu packen. Der Film wird sicher ein Flop! Nun habe ich den Film in OV und in 2D gesehen und ich kann jetzt zumindest sagen: Das Huhn – so bekloppt es auch war – war zum Brüllen komisch und der genannte Ausschnitt hat es Gott sei dank nicht in den Film geschafft.

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Der Film Vaiana handelt von der gleichnamigen Vaiana, welche die Tochter eines Häuptlings von einem eingeborenen polynesischen Inselvolk ist. Ein interessantes Setting und eine Kultur, welche von Film und Fernsehen noch nicht all zu oft behandelt wurde. Noch dazu eignet sie sich perfekt um ein Abenteuer zu erleben und mit wunderschönen Bildern überwältigt zu werden. Dies ist hier eindeutig der Fall. Die Optik ist der Hammer! Das Wasser ist nahezu fotorealistisch, die Farben sind bund, ausgewogen und belasten niemals das Auge. Dies bildet für mich den größten Pluspunkt des Films.

Sollte man sich einfach entspannen und das Feeling eines Inselurlaubs genießen wollen, dann ist man hier sehr gut aufgehoben. Dieser Film bildet für mich das positive Gegenstück zu Cast Away.

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Eine grandiose Optik ist ja Disney-typisch. Auch im Ganzen fühlt sich Vaiana sehr wie ein klassischer Disneyfilm an. Leider wurden damit auch ein paar negative Eigenheiten übernommen. Die Handlung ist vorhersehbar und es passieren Dinge, wie der Plot es gerade eben braucht und NATÜRLICH haben wir wieder ein junges Mädchen mit einem Vaterkomplex.

Zum Glück übertreibt der Film in dieser Hinsicht nicht und er behält in den kritischen Momenten ein Maß, das den Film noch an diesen Stellen ansehbar macht. Disney hat es sich dazu diesmal erlaubt, sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Gerne wird sich über die klassischen Disneyprinzessinen und ihre Stereotypen lustig gemacht. Dazu trägt in einem hohen Maße der von Dwayne Johnson gesprochene Halbgott Maui bei.

Maui bricht gerne mal die vierte Wand und redet im Grunde wie jemand aus unserer Gegenwart. Anfangs war ich mir unsicher, ob es der Film sich damit nicht verspaßt hätte, aber Maui übertreibt Gott sei dank zu keinem Zeitpunkt, so dass es nur noch lächerlich geworden wäre. Die Gags zünden und der Sympathieträger Dwayne Johnson sorgt für eine tolles Porträt eines Egomanen, der doch tief in sich ein gutes Herz hat.

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Maui hat dem Film noch einen ordentlichen Boost gegeben und ich glaube ich stehe mit dieser Meinung ziemlich allein da, aber ich finde sein Design einfach fantastisch. Einer der optisch am besten umgesetzte animierte Charakter, den ich je gesehen habe. Was auch schon aus den Trailern hervor ging: Dass sich seine Tattoos bewegen können und dies ist nicht bloß ein plumpes Gimmik – es fungiert als Metapher für etwas, was ich jetzt nicht vorweg nehmen möchte. Eine wirklich tolle Idee, die man mit viel Kreativität und Verspieltheit umgesetzt hatte.

Trotzdem geht die Hauptfigur neben ihm nicht unter, was ja auch selbstverständlich ist, da Maui schließlich nur eine Nebenfigur ist und die eigentliche Protagonistin Vaiana. Sie ist ebenfalls sehr gut getroffen. Weit aus besser als als in vielen anderen Disneyfilmen. Anders als bei Belle oder Arielle habe ich hier nicht nur eine Schablone für eine Rolle vor Augen sondern einen wirklichen Charakter. Der hohe Standard, den die Eiskönigin vorgelegt hatte, wird also gehalten.

Das gleiche kann ich auch zu den Songs sagen, die sehr häufig die Handlung unterbrechen. Ich bin eigentlich kein großer Fan von so etwas, aber wenn die Lieder etwas taugen bin ich mit an Bord. Sicher ist kein neues -Let it Go- dabei aber die Lieder haben schon einen deutlichen Ohrwurmcharakter. Jetzt wo ich das hier schreibe summe ich dazu den Song, der auch schon in den Trailern prominent vertreten war.

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Wie schon weiter oben erwähnt ist der Witz des Filmes sehr gelungen. Auch ohne Maui funktioniert der Humor und ich weiß – es ist etwas peinlich zuzugeben – aber ein debiles Huhn, das versucht einen Stein zu verspeisen, hat mich lauthals lachen lassen.

Ich war drauf und dran dem Film sechs Punkte zu geben. Ein solider Film der toll gemacht ist, aber im Kern nichts großartiges. Doch dann hat es der Film geschafft sich eine 7/10 von mir zu ergaunern. Das Ende hat mir sehr gut gefallen und gerade das Ende ist sehr kritisch zu besprechen, da dies natürlich immense Spoiler wären. Mich hat das Ende durchaus gerührt und ich bin froh diesen Film gesehen zu haben.

Ich gebe dem Film sieben von zehn Punkten (7/10).

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