Neben Venom habe ich auch Werk ohne Autor zusammen mit Andi in seinem Tele-Stamtisch Podcast besprochen. Ihr könnt euch also hier durchlesen oder auch dem Podcast lauschen (oder auch gern beides). Vorab möchte ich erwähnen, dass Werk ohne Autor trotz seiner Filmlänge von 188 Minuten einfach grandiose und wirklich meisterhafte Filmkunst ist! Der Titel mag nicht viel aussagen und ich finde den englischen Titel “Never look away” viel passender für den Film.
Regie führte Florian Henckel von Donnersmarck (Das Leben der Anderen, Oscar 2007), der auch das Drehbuch schrieb. Werk ohne Autor ist grob an die Familientragödie vom bekannten Malerkünstler und Bildhauer Gerhard Richter angelehnt. Im Film selbst heißt der Maler “Kurt Banert”.
Story in Werk ohne Autor (ohne Spoiler)
Kurt Banert (Tom Schilling) wächst zur NS-Zeit in Deutschland auf. Seine Tante Elisabeth May (Saskia Rosendahl) hat eine besondere Verbindung zu seinem jungen Neffen. Sie verbringen viel Zeit miteinander bis Elisabeth aufgrund ihrer psychischen Krankheit eingewiesen werden musste. Der SS-Gynäkologe Professor Carl Seeband (Sebastian Koch) setzte das berüchtigte Kreuz in ihren Akten und verurteilte sie somit zum Tode in die Vergasung um die “kranken Gene der Menschheit” auszumerzen.
Kurt Banert feiert in der DDR seine ersten Erfolge als Künstler und wagt später in Westdeutschland einen Neuanfang. Schon vorher lernt er seine bezaubernde Freundin Ellie Seeband (Paula Beer) kennen, mit der Kurt Banert ein gemeinsames Leben anstrebt. Was noch alles im Film passiert und ob es ein Happy End gibt, erfahrt ihr im Kino ab dem 03. Oktober 2018.
Stimmung von Werk ohne Autor
Wer von euch jetzt die Parallelen bei zwei Namen erkennt, dem muss ich zustimmen. Genau das ist ein Aspekt der Familientragödie und es passiert noch sehr viel mehr in der Story des Films, der im gesamten Verlauf von 188 Minuten ein Wechselbad der Gefühle bereit hält. Immer wieder kam eine bedrückende Stimmung auf, besonders zu Beginn des Films.
Zwischendurch haben wir aber auch sehr viele romantische Szenen, die die wachsene Liebe zwischen Kurt und Ellie aufzeigen. Ich würde den Film aber nicht allein als Romanze oder Liebesfilm bezeichnen. Dafür ist er im Verlauf zu dramatisch und behält wirklich sehr schreckliche und bedrückende Momente bereit. Ich saß wirklich die gesamten drei Stunden, bis auf wenigen Längen, gespannt und beeindruckt im Kinosessel.
Die fürchterlichen Ereignisse der NS- und Kriegszeit werden in wenigen aber eindrucksvollen Szenen dargestellt. Mir kamen mehrmals im Fluss der Handlung die Tränen und dann war ich wieder bei einigen Szenen lächelnd mit Begeisterung gefangen.
Schauspieler in Werk ohne Autor
Neben der grandiosen Regie von Florian Henckel von Donnersmarck haben die Schauspieler auch wunderbar lebhafte Darstellungen geboten. Ich war besonders von Tom Schilling und Paula Beer begeistert. Wenn ich beide im Verlauf der Handlung beobachtete, hatte ich immer einen deutschen James McAvoy und eine deutsche Liv Tyler im Hinterkopf. Sie haben nicht nur optisch Ähnlichkeiten sondern sind deren Talente ungehemmt und passioniert. Die Chemie zwischen den beiden stimmt.
Saskia Rosendahl als lebensfrohe Elisabeth May, die sich liebevoll um ihren kleinen Neffen kümmert und später ein wenig verrückt in ihre psychische Krankheit abdriftet, hat ihre Rolle auch fantastisch verkörpert. Sebastian Koch beeindruckt ebenso mit seiner kräftigen kalten Art den SS-Arzt, der sich aus vielen bedrohlichen Lagen stets versucht rauszufinden.
Musik in Werk ohne Autor
Viele Szene finden still ohne Hintergrundmusik statt, doch wenn es darum geht Gefühl und Stimmung eindrucksvoll zu vermittelt, nutzt Florian Henckel von Donnersmarck auch mal das Werkzeug der klassischen Filmmusik und untermalt viele bedrückende und auch jauchzende Momente mit wundervoller orchestralischer Musik, komponiert von Max Richter. Ich war persönlich sehr begeistert und empfehle den Soundtrack in jedem Fall weiter. Bei Amazon kann man diesen kostenlos über das Echo Abo (Alexa) hören oder auch käuflich erwerben.
Fazit zu Werk ohne Autor
Der ganze Film ist keine kurze Kost. Man kann diesen nicht einfach im Kino “snacken” wie so viele andere Popcorn-Filme. Er ist sehr berührend und ein emotionales und künstlerisches Meisterwerk. Wer sich außerdem für Malerei und Kunst in allgemeinen interessiert, kann ich den Film wärmstens empfehlen. Genauso haben wir auch romantische wie auch dramatische Szenen der deutschen Geschichte. Ich war nach dem Film hin und weg und war begeistert, mal etwas so ergreifendes neben den vielen seelenlosen Blockbustern sehen zu können.
Werk ohne Autor bekommt von mir neun von zehn Nerdmasken (9/10). Wer also eine Auszeit vom Storyleeren Popcornkino möchte, sollte den Film in jedem Fall anschauen!
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